In einem wahren Krimi gewannen die Futsallöwen ihr letztes Heimspiel in der Regionalliga Süd mit 5:4 gegen Futsal Nürnberg. Dabei verspielten sie eine 4:1-Führung. Den Gästen gelang in der 39. Minute das 4:4, ehe Orlando Herzberger elf Sekunden vor dem Ende den vielumjubelten Siegtreffer erzielte.

Nur schwer fanden die Futsallöwen in die Partie. Nürnberg war in der Anfangsphase spielbestimmend, ohne aber zu klaren Chancen zu kommen. In der 5. Minute konterten die Hausherren, Ante Kraljevic setzte sich im Zentrum durch, täuschte ein Schuss an, der Torwart der Franken, Lubomir Gajic, lag bereits auf dem Boden, nur setzte der Löwe dann die Kugel rechts neben den Pfosten. Zwei Minuten später musste 1860-Keeper Mihael Vukovic gegen Felipe Leite Gomes alles riskieren, um bei einem Pass in die Tiefe vor ihm am Ball zu sein (7.). Trotzdem waren die Sechzger nun besser im Spiel. Die Gäste blieben aber gefährlich. Zweimal kam der Nürnberger Ermin Kojic in der 13. Minute nach einem kurz ausgeführten Freistoß zum Abschluss, beide Mal bewahrte 1860-Keeper Mihael Vukovic sein Team vor dem Rückstand. Eine Direktabnahme von Hrovje Rizvanovic ging noch leicht abgefälscht um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (14.). Zwei Minuten später stand nach einem Abspielfehler der Franken Ante Kraljevic frei vor dem Torhüter. Wieder täuschte er einen Schuss an, wollte dann an dem Keeper vorbeiziehen, doch der hatte den Braten gerochen, fuhr den Fuß aus und wehrte den Ball ab (15.). In der 16. Minute kam Ante Kraljevic an einen Abpraller, konnte Lubomir Gajic im Nürnberger Tor aus halblinker Position zum 1:0 überwinden. Wenig später bewahrte Mihael Vukovic mit einer Fußabwehr nach einem Schuss von Ermin Kojic sein Team vor dem Ausgleich (18.). Kurz vor der Pause hatten die Futsallöwen Glück, als Sören Oldag frei auf Mihael Vukovic zulief, aber seinen Schuss knapp über die Latte setzte (20.). So ging es mit einer 1:0-Führung in die Kabine.

Direkt nach Wiederbeginn köpfte Denyse Lisechko den Ball an die Latte, den Nachschuss setzte Ermin Kojic über das Löwen-Tor (21.). Nach einer schönen Kombination kam Andelko Pavlovic aus neun Metern zum Schuss, traf zum 2:0 ins rechte untere Eck (23.). Es war ein Treffer zu einem perfekten Zeitpunkt. Zwei Minuten später verkürzte Denyse Lisechko nach einem sehenswerten Konter der Nürnberger auf 1:2 (25.). Nun war Feuer drin. Löwe Marcel Jukic traf eine Minute später nur den linken Pfosten (26.). Glück hatten die Futsallöwen beim 3:1. Ein Schuss von Orlando Herzberger fälschte Ermin Kojic unhaltbar für seinen Keeper ins eigene Tor ab (28.). Einen Schuss von Haris Roksa aus kurzer Distanz klärte Ante Kraljevic auf der Linie (29.). In der 33. Minute zog Andelko Pavlovic aus der Distanz ab, Torhüter Ben Dittmar sah den Ball erst spät, ließ ihn zwischen den Beinen hindurch zum 4:1 passieren. Danach spielten die Nürnberger bei eigenem Ballbesitz immer wieder mit fliegendem Torhüter. Per Hacke verkürzte Torben Lindenmaier in der 36. Minute auf 2:4. Ein Schuss von Haris Roksa lenkte Michael Vukovic über die Querlatte (37.). Kurz danach war es passiert. Sören Oldag traf aus extrem spitzem Winkel zum 3:4 (37.). Die Gäste wollten nun mehr, spielten weiterhin mit „fliegendem“ Keeper. Bei einem Konter setzte erst Ante Kraljevic die Kugel an den Querbalken, im Gegenzug glich Ermin Kojic zum 4:4 aus (39.). Nun spielten auch die Futsallöwen mit fünftem Feldspieler. Eine Hereingabe am zweiten Pfosten drückte Orlando Herzberger mit der Brust aufs Tor, der Nürnberger Keeper reagierte mit einem Reflex, die Sechzger reklamierten, dass der Ball hinter der Linie gewesen sei, doch die Schiedsrichter ließen weiterspielen (40.). Genau elf Sekunden vor dem Ende gelang Orlando Herzberger dann doch noch der vielumjubelte Siegtreffer zum 5:4, wodurch die theoretischen Chancen auf die Meisterschaft noch zumindest bis zum nächsten Tag, wenn die Beton Boys spielen, Bestand hat. Zumindest die Vize-Meisterschaft ist den Futsallöwen schon jetzt sicher.

Trainer Josip Crnoja, der den Schluss des Spiels nach einer Roten Karte von der Tribüne aus verfolgen musste, war etwas ratlos, warum es am Ende nochmals so eng geworden war. „Im Futsal geht es unheimlich schnell. Du musst immer konzentriert bleiben. Wir hatten beim Powerplay von Nürnberg unsere Schwierigkeiten“, beschrieb er die Phase, in der die Gäste mit fliegendem Torhüter agierten. „Aber wir haben nach dem 4:4 Löwenherz bewiesen, bis zum Schluss Vollgas gegeben und wurden dann elf Sekunden vor dem Ende mit dem Siegtreffer belohnt.“


STENOGRAMM

Futsal-Regionalliga Süd, 17. Spieltag, Samstag, 16.03.2024, 18 Uhr
TSV 1860 München Futsal – Nürnberg Futsal 5:4 (1:0)

Tore
1:0 Ante Kraljevic (16.), 2:0 Andelko Pavlovic (23.), 2:1 Denyse Lisechko (25.), 3:1 Orlando Herzberger (28.), 4:1 Andelko Pavlovic (33.), 4:2 Torben Lindenmaier (36.), 4:3 Sören Oldag (37.), 4:4 Ermin Kojic (39.), 5:4 Orlando Herzberger (40.)

Gelbe Karten
Andelko Pavlovic – Torben Lindenmaier, Haris Roksa

Zuschauer
60 in der in der Sporthalle Gymnasium München Nord

Schiedsrichter
Holger Schuch; Assistenten: Arthur Peteratzinger, Jonathan Wagner

1860-Freunde-Club

„1860 Freunde müsst ihr sein“ – Jetzt die Fußballabteilung unterstützen!

Mitgliedsantrag für den 1860-Freunde-Club
PDF-Datei, bitte ausfüllen, unterschreiben und einsenden an:TSV München von 1860 e.V., Sekretariat NLZ, Grünwalder Straße 114, 81547 München oder per Fax an: 089/64 27 85 319 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!